Der Supplements-Markt boomt, ob Schlafmangel, brüchige Nägel oder der perfekte Glow, für alles gibt es eine Lösung in Form von Tabletten. Unser Selbstoptimierungsdrang löst sofort den kauffreudigen Besuch in der Apotheke aus, oft gepaart mit einer rasch eintretenden Enttäuschung, weil die erwünschten Instant-Effekte ausbleiben. Schnell mal eine Pille einzuwerfen ist halt einfacher, als dauerhaft ausgewogene Ernährung mit moderater Bewegung und möglichst wenig negativem Stress im Alltag.
Im Alltag muss aber auch von einer breiten Grauzone undiagnostizierter Mikronährstoffmängel ausgegangen werden, die sich nicht immer durch spezifische Mangelsymptome zu erkennen geben. Vielmehr zeigen sie sich in der Regel durch unspezifische Befindlichkeitsstörungen wie Leistungsabfall, niedrige Stresstoleranz, Appetitlosigkeit, Kopfschmerzen, Infektionsanfälligkeit, Vergesslichkeit, Schlafstörungen und Müdigkeit.
Weniger ist mehr
Latente Mangelzustände können aber rasch in einen klinisch manifesten Mangel übergehen, wenn der Organismus größeren Belastungen ausgesetzt ist. Die moderne Mikronährstoffdiagnostik bietet hierbei valide und effiziente Möglichkeiten, den individuellen Vitamin- und Mikronährstoffstatus zu diagnostizieren und daraus resultierend einen sinnvollen Supplement Cocktail zusammenzustellen – weniger ist oft mehr.
Stadien des Mikronährstoffmangels
Die Stadien des Mikronährstoffmangels gehen von guter Versorgung zu suboptimaler Bedarfsdeckung, zum subklinischen Mangel, wo erst der Grenzwert erreicht wird. Im Stadium des klinischen Mangels kommt es bereits zur Zunahme von funktionellen Störungen.
Entstehung von Mikronährstoffdefiziten
Mikronährstoffdefizite entstehen entweder durch eine geringe Zufuhr (Konsum von Junkfood, Halb- und Fertigprodukte, einseitige Diäten, Unverträglichkeiten, Malabsorption) oder durch einen höheren Verbrauch, wie bei Schwangerschaft, Stillzeit, Wachstum, Stress, Sport, Krankheit, Medikamenteneinnahme, Adipositas, Rauchen.
Orthomolekularmedizin
Das Therapieprinzip der Orthomolekularmedizin beruht auf der Erkenntnis, dass der menschliche Körper für ein reibungsloses Funktionieren aller Organe bestimmte Mengen verschiedener Substanzen wie Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, Aminosäuren und essentielle Fettsäuren benötigt. Ein Mangel dieser Substanzen kann die Entstehung von Krankheiten begünstigen.
Die Notwendigkeit einer Nahrungsmittelergänzung muss nachgewiesen werden. Eher wahllos alle möglichen Supplements zu schlucken, ist wirklich nicht zielführend und entfernt immer weiter von einer gesunden Ernährung und Lebensweise.
Vollblutanalyse
Besteht der Verdacht eines Nährstoffmangels, wird eine Blutanalyse veranlasst. Allerdings haben bei solchen Mikronährstoff-Analysen die Serumwerte oftmals unzureichende Aussagekraft, da sich viele dieser Stoffe überwiegend in den Blutzellen befinden. Da Metalle wie Kalium, Zink, Magnesium, Selen oder Kupfer sogar überwiegend intrazellulär »gespeichert« werden, erlaubt nur die Vollblutanalyse eine optimale Einschätzung des Spurenelementhaushaltes.
Blutabnahme
Im Gespräch mit dem Orthomolekularmediziner deiner Wahl wird definiert, welche Werte untersucht werden sollen; sicher nicht alle, denn das kann teuer werden.
Zur Blutabnahme sollte ich nüchtern erscheinen und einige Tage davor keine Nahrungsergänzungsmittel mehr zu mir nehmen. Die Blutprobe wird an das Labor geschickt, wo die Analyse durchgeführt wird.
Laborergebnis verstehen
Im Normalfall wird das Laborergebnis der Vollblutanalyse an den Arzt geschickt, der dir das Blut abgenommen hat. Dieser wird dir dann die Ergebnisse erklären und mit dir besprechen, welche Mängel vorliegen und dir einen Therapieplan ausarbeiten.
Mein Supplement Cocktail
Bei mir war es eine Infusionstherapie gegen Eisenmangel und statt acht verschiedenen Supplements schlucke ich nur noch drei – weniger ist mehr. Und in einem bestimmten Zeitfenster erfolgt eine Nachkontrolle.
Das reicht zum „Gesund sein „ aber nicht aus. Gesund sein heißt, sich körperlich, seelisch und sozial wohl zu fühlen. Wahlloses Einwerfen von Kapseln hilft uns nicht, unseren Lifestyle zu verändern – weg von der Leistungsorientierung und hin zum persönlichen Wohlergehen.
Quellen:
Biogena Akademie
Mikronaehrstoff.de
Mikronaehrstoffcoach.com
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